Freitag, 16. Oktober 2015

H54F - High 5 for Friday #42/2015

Durch die letzten Wochen schleppte ich mich mehr oder weniger. Ich war krank, kämpfte mit Schlaf- und Konzentrationsstörungen, wollte nur noch meine Ruhe haben. Ich hatte noch nicht mal Lust zu lesen, und das will echt was heißen.

In der letzten Septemberwoche vertrat ich wieder mal Kollegin II. Am Ende der Woche platzte mir der Kragen, weil sich Kollegin II wiederholt nicht an Absprachen hielt.

Zwei Jahre lang gab's immer wieder Gespräche, bemühte ich mich, mich so zu ändern, dass Kollegin II mit mir zufrieden ist, zog einen Coach zurate. Ich bin seit 30 Jahren im Berufsleben. Ich habe immer mit Menschen gearbeitet. Ich wurde wegen meiner Sozialkompetenz gelobt. Ich habe Leitungserfahrung und kann Mitarbeiter führen. Ich gelte als teamfähig. Ein Ex-Kollege sagte mir vor zwei Jahren beim Abteilungswechsel, es sei unvorstellbar, dass jemand nicht mit mir auskomme. Und dann kam Kollegin II ...

Vorletzten Sonntag schrieb ich eine Bewerbung. Montag teilte ich den beiden Chefs, für die ich hauptsächlich arbeite (ich habe insgesamt sechs davon), mit, dass ich jetzt aktiv nach einer neuen Stelle suche und gehe, sobald ich die Chance dazu habe - in meiner Position kann das von einem Tag auf den anderen gehen.

Ich sagte offen, dass ich den Konflikt mit Kollegin II nicht mehr aushalte und nur noch zwei Möglichkeiten sehe: Sie geht oder ich gehe. Dass sie geht, die Hoffnung wurde mir schon so oft gemacht, vergeblich. Jetzt könne ich nicht mehr, wolle nicht kaputt gehen, sondern müsse an mich denken.

Beiden Chefs entgleisten die Gesichtszüge. Beide fragten mehrfach, ob Kollegin II der einzige Grund für meine Entscheidung, das Team zu verlassen, wäre. Das konnte ich guten Gewissens bejahen, denn auf der Position, auf der ich seit zwei Jahren bin, habe ich endlich das Gefühl, angekommen zu sein. Zwar will ich mich perspektivisch beruflich verändern, aber wenn's nach mir geht, erst zur nächsten Legislaturperiode.

Gestern gab's dann das absolute Highlight dieser Woche:

1. Kollegin II verlässt das Team. Wir müssen noch heute miteinander arbeiten, dann kommt sie im November noch sporadisch, um ihre Nachfolgerin einzuarbeiten. Von mir fällt eine große Last ab. Da schon länger feststeht, dass Kollegin I Mitte auch November geht, setzen wir das Team jetzt neu auf.

Ich hoffe wirklich, Kollegin II ist in ihrer neuen Position glücklicher, wenngleich ich vermute, ihre Probleme lassen sich nicht durch einen Stellenwechsel lösen. Sich selbst nimmt man halt immer mit.

2. Ich habe eine Woche Bildungsurlaub. Ich werde Dänisch lernen. Ich freue mich wie Bolle. Der Gatte und ich versuchten das schon länger nach der Arbeit. Der Gatte ist da auch recht erfolgreich, aber bei mir war eine Teilnahme durch wechselnde Dienstzeiten schwierig.

3. Ich habe zusätzlich noch eine Woche Urlaub. Mitte September beschied Kollegin II, dass sie nicht in den Herbstferien wegfahren wollte, obwohl sie immer darauf bestand, dass ihr die Ferien gehören, weil ihre Kinder noch so klein sind (mit 15 Jahren und 17 Jahren kann sie die Kinder natürlich nicht in den Ferien unbeaufsichtigt lassen).

Da sie so vehement darauf bestand, dass ich in den Herbstferien Urlaub mache, lag schnell der Eindruck nahe, dass sie die Zeit nutzen wollte, um bei der neuen Kollegin I Stimmung gegen mich zu machen. Unabhängig davon wollte ich jetzt eigentlich keine Urlaub nehmen, weil's blöd ist, wenn der Gatte arbeiten muss, aber jetzt freue ich mich doch auf die freien Tage.

4. Chef I, mit dem ich hauptsächlich zu tun habe, überträgt mir immer mehr Aufgaben. Vieles, was wir uns vor zwei Jahren, als ich in die Abteilung wechselte, vornahmen, konnten wir lange nicht umsetzen, weil ich so oft Vertretungsdienste machen musste. Jetzt begleite ich ihn öfter zu Terminen und schreibe wieder mehr - und stelle fest, dass mir das wieder Spaß macht.

5. Ich habe Schwiegermutter meine Physiotherapeutin empfohlen, und sie ist begeistert. Falls Du auch eine Physiotherapeutin suchst, kann ich Dir Kerstin Hammer sehr empfehlen. Zu ihr lohnt sich auch ein weiter Weg.

Dieser Beitrag ist für die wöchentliche Linkparty von Pünktchen und Viktoria, die übrigens vor fünf Wochen Mutter geworden ist. Herzlichen Glückwunsch!

Und wie war Deine Woche? Welche Pläne hast Du für's Wochenende?

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