Freitag, 30. Oktober 2015

H54F - High 5 for Friday #44/2015

In dieser Woche hatte ich Urlaub und merkte jeden Tag, wie ich mich von den zwei Jahren mit Kollegin II langsam erhole (vorletzten Freitag hatte ich ja berichtet, dass sie versetzt wurde).

Ich bin jedes Mal auf's Neue erstaunt, wie viel Kraft durch die ständigen Auseinandersetzungen mit ihr gebunden wurde. Ich genieße jeden Tag das Gefühl, ohne Angstattacken vor die Tür gehen zu können, schwindelfrei zu sein, keine Erstickungsanfälle mehr zu haben und nachts ohne Panikattacken einschlafen zu können, keine Albträume mehr zu haben. Ich habe das zwar mit Medikamenten halbwegs im Griff, hoffe aber trotzdem, das hält an, denn auf die Medis verzichte ich gerne.

Hier sind fünf Ereignisse, die mich in dieser Woche glücklich machten, für die wöchentliche Linkparty von Pünktchen und Viktoria:

1. Sonnabend waren der Gatte und ich in der Innenstadt zum Bummeln. Das wollten wir schon so lange, aber irgendwas kam immer dazwischen. 

2. Beim obligatorischen Stadtbummel-Buchhandlungsbesuch machte ich reiche Beute: Mit nach Hause kamen "Der böse Ort"* und "Fingerhut-Sommer"* von Ben Aaronovitch und "Morgen ist leider auch noch ein Tag"* von Tobi Katze, dessen Blog "Das Gegenteil von traurig" zu den wenigen Blogs gehört, die ich regelmäßig lese.  

Den ersten Aaronovitch habe ich sofort verschlungen, den zweiten lese ich gerade, und den Katz kann ich nur in kleinen Dosen lesen. 

3. Montag genoss ich mit Mudderns einen sonnigen Tag in der Lüneburger Heide. 
Mudderns vor Eiche in der Lüneburger Heide.
An dem Tag habe ich gemerkt, wie viel Kraft ich wieder habe: Erst Recyclinghof, dann Autowerkstatt, anschließend 100 km Autofahrt, abends noch kochen - das hätte ich früher nicht an einem Tag geschafft. 

4. Dienstag schmauste ich mit einer lieben Ex-Kollegin Moules frites
Moules frites für zwei. 
5. Anschließend waren wir zu einer Lesung aus Péter Gárdos' Buch "Fieber am Morgen"*. Der ungarische Film- und Theaterregissuer schrieb eine entzückende Liebesgeschichte, basierend auf den Biographien seiner Eltern. Das Buch kam gleich auf meinen Wunschzettel, und ich freue mich auf den Film, der im Dezember in Ungarn Premiere hat, wohl im Frühjahr nach Deutschland kommt.

Und wie war Deine Woche? Was hast Du erlebt?

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Freitag, 16. Oktober 2015

H54F - High 5 for Friday #42/2015

Durch die letzten Wochen schleppte ich mich mehr oder weniger. Ich war krank, kämpfte mit Schlaf- und Konzentrationsstörungen, wollte nur noch meine Ruhe haben. Ich hatte noch nicht mal Lust zu lesen, und das will echt was heißen.

In der letzten Septemberwoche vertrat ich wieder mal Kollegin II. Am Ende der Woche platzte mir der Kragen, weil sich Kollegin II wiederholt nicht an Absprachen hielt.

Zwei Jahre lang gab's immer wieder Gespräche, bemühte ich mich, mich so zu ändern, dass Kollegin II mit mir zufrieden ist, zog einen Coach zurate. Ich bin seit 30 Jahren im Berufsleben. Ich habe immer mit Menschen gearbeitet. Ich wurde wegen meiner Sozialkompetenz gelobt. Ich habe Leitungserfahrung und kann Mitarbeiter führen. Ich gelte als teamfähig. Ein Ex-Kollege sagte mir vor zwei Jahren beim Abteilungswechsel, es sei unvorstellbar, dass jemand nicht mit mir auskomme. Und dann kam Kollegin II ...

Vorletzten Sonntag schrieb ich eine Bewerbung. Montag teilte ich den beiden Chefs, für die ich hauptsächlich arbeite (ich habe insgesamt sechs davon), mit, dass ich jetzt aktiv nach einer neuen Stelle suche und gehe, sobald ich die Chance dazu habe - in meiner Position kann das von einem Tag auf den anderen gehen.

Ich sagte offen, dass ich den Konflikt mit Kollegin II nicht mehr aushalte und nur noch zwei Möglichkeiten sehe: Sie geht oder ich gehe. Dass sie geht, die Hoffnung wurde mir schon so oft gemacht, vergeblich. Jetzt könne ich nicht mehr, wolle nicht kaputt gehen, sondern müsse an mich denken.

Beiden Chefs entgleisten die Gesichtszüge. Beide fragten mehrfach, ob Kollegin II der einzige Grund für meine Entscheidung, das Team zu verlassen, wäre. Das konnte ich guten Gewissens bejahen, denn auf der Position, auf der ich seit zwei Jahren bin, habe ich endlich das Gefühl, angekommen zu sein. Zwar will ich mich perspektivisch beruflich verändern, aber wenn's nach mir geht, erst zur nächsten Legislaturperiode.

Gestern gab's dann das absolute Highlight dieser Woche:

1. Kollegin II verlässt das Team. Wir müssen noch heute miteinander arbeiten, dann kommt sie im November noch sporadisch, um ihre Nachfolgerin einzuarbeiten. Von mir fällt eine große Last ab. Da schon länger feststeht, dass Kollegin I Mitte auch November geht, setzen wir das Team jetzt neu auf.

Ich hoffe wirklich, Kollegin II ist in ihrer neuen Position glücklicher, wenngleich ich vermute, ihre Probleme lassen sich nicht durch einen Stellenwechsel lösen. Sich selbst nimmt man halt immer mit.

2. Ich habe eine Woche Bildungsurlaub. Ich werde Dänisch lernen. Ich freue mich wie Bolle. Der Gatte und ich versuchten das schon länger nach der Arbeit. Der Gatte ist da auch recht erfolgreich, aber bei mir war eine Teilnahme durch wechselnde Dienstzeiten schwierig.

3. Ich habe zusätzlich noch eine Woche Urlaub. Mitte September beschied Kollegin II, dass sie nicht in den Herbstferien wegfahren wollte, obwohl sie immer darauf bestand, dass ihr die Ferien gehören, weil ihre Kinder noch so klein sind (mit 15 Jahren und 17 Jahren kann sie die Kinder natürlich nicht in den Ferien unbeaufsichtigt lassen).

Da sie so vehement darauf bestand, dass ich in den Herbstferien Urlaub mache, lag schnell der Eindruck nahe, dass sie die Zeit nutzen wollte, um bei der neuen Kollegin I Stimmung gegen mich zu machen. Unabhängig davon wollte ich jetzt eigentlich keine Urlaub nehmen, weil's blöd ist, wenn der Gatte arbeiten muss, aber jetzt freue ich mich doch auf die freien Tage.

4. Chef I, mit dem ich hauptsächlich zu tun habe, überträgt mir immer mehr Aufgaben. Vieles, was wir uns vor zwei Jahren, als ich in die Abteilung wechselte, vornahmen, konnten wir lange nicht umsetzen, weil ich so oft Vertretungsdienste machen musste. Jetzt begleite ich ihn öfter zu Terminen und schreibe wieder mehr - und stelle fest, dass mir das wieder Spaß macht.

5. Ich habe Schwiegermutter meine Physiotherapeutin empfohlen, und sie ist begeistert. Falls Du auch eine Physiotherapeutin suchst, kann ich Dir Kerstin Hammer sehr empfehlen. Zu ihr lohnt sich auch ein weiter Weg.

Dieser Beitrag ist für die wöchentliche Linkparty von Pünktchen und Viktoria, die übrigens vor fünf Wochen Mutter geworden ist. Herzlichen Glückwunsch!

Und wie war Deine Woche? Welche Pläne hast Du für's Wochenende?