Freitag, 15. September 2017

Ausgelesen: Bücher im August 2017

Momentan bin ich sehr lesefaul, trotz einer Woche Zwangspause durch eine Krankschreibung. Dafür stricke ich viel, und da sich das dusselige Burn Out gerade mal wieder sehr bemerkbar macht, lese ich auch kaum noch vor dem Einschlafen, weil mir schnell die Augen zufallen oder ich den Fernseher zum Einschlafen brauche.

Immerhin schaffte ich es, "Hirschgulasch*" von Lisa Graf-Riemann und Ottmar Neuburger zu lesen. Ich hatte das Buch im letzten Jahr zu unserem Urlaub im Berchtesgadener Land schon mal angefangen, dann aber erst mal beiseite gelegt.

Im Klappentext heißt es, das Buch sei "rasant, überraschend und voller Lokalkolorit: eine actionreiche und spannungsgeladene Mischung aus Krimi, Gaunerkomödie und Raodmovie."

Ähm, nein, eher nicht. Ich musste mich ziemlich durchbeißen, weil viele Passagen einfach sehr langatmig sind, es viele Sprünge gibt. Deswegen fiel es mir auch nicht schwer, das Buch mal eben ein Jahr aus der Hand zu legen und erst wieder reinzuschauen, als mich mangels Urlaubs dort die Sehnsucht nach dem Berchtesgadener Land überkam.

Das Autorenduo Graf-Riemann / Neuberger nimmt sich viel Zeit, in die Handlung einzuführen. Das Buch beginnt in Kiew, bei Luba, die mit ihrem Motorrad durch die verbotene Zone von Tschernobyl fährt, um ein altes Ehepaar mit Medikamenten zu versorgen.

Als der Mann, ein ehemaliger Zwangsarbeiter in Berchtesgaden, stirbt, erbt Luba eine Schatzkarte. Gemeinsam mit Wiktor, der davon lebt, in der verbotenen Zone Hubschrauberwracks auszuschlachten und die Ersatzteile zu verhökern, und der Historikerin Marjana macht sie sich nach Berchtesgaben auf, um den Schatz zu bergen, der in den letzten Tages des Kampfes um den Obersalzberg versteckt wurde.

Um ihre Abenteuerreise nach Oberbayern zu finanzieren, lassen sich die drei als Falschgeldkuriere anheuern. Weil sie den Erlös aus dem Blütendeal nicht ordnungsgemäß abliefern, setzt die geprellte ukrainische Mafia einen Berufskiller auf sie an.

Aber nicht nur das: Nach dem tödlichen Absturz eines russischen Höhlenkletterers sind dem Trio auch die Schönauer Kommissarin Magdalena Morgenroth und ihr Kollege vom LKA München auf der Spur. Dann gibt es einen zweiten Todessturz im Sinkwerk des Berchtesgadener Salzbergwerks.

Ich musste mich jetzt nicht durch das Buch quälen, aber es ist nicht so, dass mich das Buch so gefangen nahm, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte. Mein Strickzeug war definitiv fesselnder.

Im Anschluss las ich "Rehragout*" vom gleichen Autorenduo. Marjana, Luba und Wiktor kehren ein Jahr später zurück nach Berchtesgaden, um im ganz großen Stil noch mehr Nazi-Gold aus dem verborgenen Stollen im Hohen Göll zu holen, unterstützt von Jurij, einem ukrainischen Mafioso, der im ersten Band das Trio als Falschgeldkuriere anheuerte und nun den unterschlagenen Teil des Erlöses haben möchte. Hauptkommissarin Leni Morgenroth wird auf das Trio aufmerksam, als sie von einer Auszeit auf einer Alm ins Tal zurückkommt.

Auch wenn "Rehragout" in sich abgeschlossen ist, ist es doch ganz gut, dass ich es unmittelbar im Anschluss an "Hirschgulasch" las. Sonst hätte ich bei manchen Bezügen Verständnisprobleme gehabt.

Wie im ersten Teil gibt es viel Lokalkolorit, aber auch Sprünge in Zeit und Handlung. Ansonsten gilt das Gleiche, was ich zu "Hirschragout" schrieb: Mein Strickzeug fesselte mich mehr.

Auf der Seite der Osteuropahilfe gibt es eine sehr eindrucksvolle Fotostrecke zur verbotenen Zone, ebenso auf dieser SRF-Seite.

Zwischendrin las ich auch immer wieder im Prag-Reiseführer* - schließlich steht demnächst eine Kurzreise in die tschechische Hauptstadt an.

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