Mittwoch, 30. Dezember 2015

Ausgelesen: Bücher im November und Dezember

In den November startete ich mit "Scheintod" von Tess Gerritsen. Der fünfte Fall für Rizzoli und Isles nahm mich wirklich gefangen. Da ich Krimireihen selten chronologisch lese, wusste ich zum Glück um das Happy End, aber trotzdem atmete ich am Schluss auf.

Worum geht's? Isles hört aus einem der Kühlfächer bei einem Routinegang durch die Pathologie Geräusche. Sie findet eine unbekannte Frau noch lebend in einem Leichensack. Die Scheintote kann gerettet werden, flieht jedoch, kaum dass sie das Bewusstsein wiedererlangt hat.

Kurze Zeit später bringt sie mit einem Komplizen in einem nahe gelegenen Krankenhaus mehrere Geiseln in ihre Gewalt. Der Zufall will es, dass sich unter den Betroffenen auch die hochschwangere Rizzoli befindet, die in Kürze ihr Kind zur Welt bringen will. Die Geiselnehmer haben offenbar eine Botschaft, die sie über Presse und Rundfunk äußern wollen.

Doch bevor es dazu kommt, wird das Krankenhaus von der Polizei gestürmt, beide Geiselnehmer werden unter dubiosen Umständen erschossen. „Mila weiß Bescheid“, kann die junge Frau Rizzoli noch zuflüstern, bevor sie stirbt.

Sofort nach ihrer Entbindung nimmt die Polizistin gemeinsam mit ihrem Mann Gabriel Dean vom FBI und ihrem Teampartner Barry Frost die Suche nach der geheimnisvollen Mila auf. Die Ermittler stoßen dabei auf auf ein unvorstellbares Verbrechen.

Zur Entspannung brauchte ich etwas Leichtes und las einen Regionalkrimi: "Holunderblut" von Barbara Brinkmann. Protagonistin ist Katharina Berger. Sie kehrt nach Jahren bei der Kripo München in ihr Heimatdorf Weil zurück.

Ein ruhiges Polizistenleben auf dem Land ist ihr nicht beschert, denn aus einer Vermisstenmeldung entwickelt sich schon bald ein handfester Kriminalfall. Aber Katharina ist ohnehin keine, die gerne die Füße hochlegt. Sie stürzt sich in "ihren" ersten Fall und überschreitet ihre Kompetenzen in alle Richtungen ...

Mir gefiel das Buch - mit Abstrichen: Durch die verknüpfte Liebesgeschichte gleitet mir die Handlung zu oft ins Kitschige ab, und oft wird angekündigt, eine Handlung solle sich später noch als Unheilvoll erweisen, dann aber folgt nichts. Kurz: Ein netter Krimi zur Unterhaltung zwischendurch, nicht mehr und nicht weniger.

Leicht ging's weiter, wieder mit einem Regionalkrimi, nur diesmal aus dem Ruhrpott: "Tote Hippe an der Strippe" von Lotte Minck. Die ausführliche Rezension ist hier zu lesen.

Dann traf endlich "Kalter Zorn" ein, der Nachfolger von "Sibirischer Wind" von Ilja Albrecht. Der Kosmos von Kiran Mendelsohn und seinen Kollegen nahm mich wie beim Erstling gefangen. Eine ausführliche Rezension folgt demnächst.

Beim Stricken hörte ich ganz entspannt und mit viel Vergnügen "Rentierköttel" von Lars Simon. Die ausführliche Rezension ist hier zu lesen. Den Erstling "Elchscheiße" habe ich inzwischen auf dem eBook-Reader und bin gespannt.

In diesem Monat traf ein weiteres Rezensionsexemplar ein: "Zu richten die Lebenden" von Erica Spindler. Der Thriller spielt in New Orleans, das von einer Mordserie erschüttert wird. Eine ausführliche Rezension wird folgen, aber vorab sei schon mal gesagt, dass ich das Buch im letzten Drittel kaum noch aus der Hand legen konnte.

Zwischendrin las ich immer mal wieder "Die Chirurigin" an, der ersten Band der Rizzoli & Isles-Reihe von Tess Gerritsen, aber es gab immer andere Bücher, die vorgingen oder mich mehr fesselten.

Nur in Etappen konnte ich "Morgen ist leider auch noch ein Tag" von Tobi Katze lesen. Er beschreibt sein Leben und Arbeiten mit Depression.  Die Aussage "Irgendwie hatte ich mir von meiner Depression mehr erwartet", ist typisch für Katzes Umgang mit seiner Erkrankung.

Die Depression überfällt Tobi Katze nicht plötzlich. Sie hat sich angeschlichen und unmerklich das Ruder in seinem Leben übernommen. Die meiste Zeit schließt er sich in seiner Wohnung ein und spricht lieber mit der schmutzigen Wäsche als mit seinen Freunden. Abends übertönt er die Stille in ihm mit Partys, füllt die Leere, wo Gefühle sein sollten, mit Bier und pflanzt sich ein Dauergrinsen ins Gesicht, um ja nicht den Anschein zu erwecken, etwas wäre nicht in Ordnung.

Mir ging das Buch ziemlich nahe, denn vieles kenne ich von mir selbst oder anderen Erkrankten. Katze begegnet seiner Depression ähnlich sarkastisch und ironisch wie ich (bei mir tarnt sich die Depression allerdings als Burn Out - hört sich flotter und dynamischer an, ist aber letztlich so ziemlich der gleiche Mist). In solchen Momenten machte das Lesen großen Spaß, erkenne ich vieles wieder.

Aber so 'ne Depression ist kein Kinderspiel, und deswegen ist "Morgen ist leider auch noch ein Tag" eben phasenweise auch sehr ernst, bietet viel Stoff zum Nachdenken. Deswegen ist es keine leichte Kost; deswegen ist es ein Buch, dass ich nur in Etappen lesen konnte.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für Menschen, die sich mit der dösigen Depression näher auseinandersetzen wollen oder müssen. Ich denke, besonders Angehörige Erkrankten können von dem Buch profitieren und vielleicht mehr Verständnis entwickeln.

Aktuell lese ich mich durch ein paar Weihnachtsgeschenke und die Jütland-Krimis von Kirsten Holst*.

Und was liest Du gerade? Gab's bei dir auch Buchgeschenke zu Weihnachten?

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Montag, 28. Dezember 2015

Rezension: "In einer kalten Winternacht" von Ævar Örn Jósepsson

Den isländischen Autoren Ævar Örn Jósepsson kannte ich bislang nicht, aber das schöne am Lesen ist ja, dass sich einem ständig neue literarische Welten erschließen.

Die eigentliche Geschichte aus "In einer kalten Winternacht" ist schnell erzählt: In Reykjavik wird eine junge Frau mit elf Messerstichen brutal niedergemetzelt. Das Opfer ist die Jurastudentin Erla.

Für Katrin, Kommissar Árnis Kollegin, ist es ihr schwerster Fall: Sie kennt das Opfer, ist eng mit der Familie befreundet und setzt alles daran, den Mörder zu finden. Befindet er sich gar in den eigenen Reihen?

Während Katrin engagiert versucht, den brutalen Überfall auf Erla aufzuklären, kommt ihr auch immer wieder die brutale Vergewaltigung der Studentin während der sogenannten Kochtopf-Revolution im Winter 2008/2009 in den Sinn. Hängen beide Fälle womöglich zusammen? Hat einer der damals Verdächtigen womöglich erneut zugeschlagen?

Von ihren Kollegen erhält die Kommissarin dabei wenig Unterstützung: Árni ist in Elternzeit, Guðni trägt eine Privatfehde gegen einen Drogenboss aus (da ergeben sich Parallelen zu Arnaldur Indridasons Ermittler Erlendur Sveinsson*), Stéfan hat sich nach dem Tod seiner Frau mit einer Depression zurückgezogen.

Das Buch ist der aktuelle, fünfte Band der Reihe um Kommissar Árni, der aber in diesem Band keine so große Rolle einnimmt, sondern seiner Kollegin Katrin den Vortritt lässt (jedenfalls entsteht bei mir dieser Eindruck, denn die anderen vier Bände kenne ich ja nicht).

Auch wenn die Handlung in sich abgeschlossen ist, es Rückblenden gibt, fiel es mir doch sehr schwer, in den Kosmos um Árni und Katrin einzusteigen. Bis zum Schluss fragte ich mich gelegentlich, wer wer ist und was die Figuren miteinander zu tun haben. Das führte dazu, dass ich mich gelegentlich durch die Handlung kämpfte und bisweilen den Überblick verlor, um welchen Fall es eigentlich gerade geht: Die Vergewaltigung oder den Messer-Mord.

Schließlich beschloss ich, die Personen Personen und die Verbrechen Verbrechen sein zu lassen, mich nicht um die Protagonisten zu kümmern und einfach weiterzulesen in der Hoffnung, der Knoten in meinem Kopf und in der Handlung werde sich am Ende schon irgendwie lösen. So ertrug ich auch einige Längen in der Handlung (und am Schluss lösten sich dann alle Fälle tatsächlich irgendwie, mehr oder weniger).

Wesentlich interessanter als den eigentlichen Kriminalfall fand ich die Ereignisse in der jüngeren isländischen Geschichte zwischen 2008 und 2010, also während des isländischen Staatsbankrotts und der sich anschließenden lautstarken Demonstrationen, bei denen zur Bekräftigung der Argumente lautstark auf Kochtöpfe und anderes Haushaltsgerät eingeschlagen wird.

Den Umgang der von Ævar Örn Jósepsson geschaffenen Personen mit den politisch-gesellschaftlichen Gegebenheiten fand ich dann wesentlich spannender als die Kriminalfälle des Buches. Sie brachten mich dazu, mich mehr mit der jüngeren isländischen Geschichte zu beschäftigen.

Wenn ich das erste Mal ein Buch eines mir bislang unbekannten Autors lese, frage ich mich immer, ob ich seine anderen Bücher auch lesen würde. Bei Ævar Örn Jósepsson tendiere ich dazu, diese Frage mit Nein zu beantworten.

Fazit: Als Krimi lässt mich "In einer kalten Winternacht" einigermaßen ratlos zurück. Fans der Kommissar-Árni-Reihe werden aber sicher ihren Gefallen daran finden.

Verlagsangaben zum Buch: Ævar Örn Jósepsson / In einer kalten Winternacht / Ein Island-Krimi  / Aus dem Isländischen von Coletta Bürling / Originaltitel: Önnur lif / Taschenbuch, Broschur / 480 Seiten / € 9,99 /ISBN: 978-3-442-74174-8 / Verlag: btb

Hier geht's zur Leseprobe.

Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Freitag, 25. Dezember 2015

Rezension: "Rentierköttel" von Lars Simon (Hörbuch)

Rentierköttel (Front-Cover)Wenn ich über ein Hörbuch sage, dass ich nicht eingeschlafen bin, so mag das despektierlich klingen. aber ich habe nun mal die Tendenz, einzuschlafen, wenn mir jemand etwas vorliest. Deswegen besuche ich ungern Lesungen, wenngleich ich es sehr spannend finde, Autoren mal live zu erleben.

"Rentierköttel", der aktuelle Roman von Lars Simon, gesprochen von Holger Dexner, hat geschafft, was Hörbüchern selten gelingt: Ich blieb wach - sogar extra lange, weil ich alle drei CDs unbedingt zusammenhängend hören wollte.

"Rentierköttel" ist der letzte Roman aus der Trilogie um den 35jährigen Torsten Brettschneider, der sich gerade ein Häuschen in Schweden kaufte, ganz in der Nähe seiner Angebeteten Linda. Alles perfekt! Bis sich ungeahnte Probleme auftun: Das Haus ist marode und die Angebetete verschwunden. Als dann auch noch Torstens Freund und Langzeitstudent Rainer in original samischer Traditionsbekleidung auf der Matte steht, scheint das Chaos perfekt. Doch das Wichtigste zuerst: Er muss Linda finden. 

Zu allem Überfluss stehen außer Freund Rainer auch noch Torstens frühverrenteter Vater und seine Lebensgefährtin vor der Tür, um die Weihnachtstage bei Torsten zu verbringen und sich um die Beaufsichtigung der Handwerker zu kümmern. Wobei: So viel gibt es da gar nicht zu beaufsichtigen, denn die Handwerker sind plötzlich verschwunden.

Torsten macht sich also auf die Suche nach Linda, begleitet von Rainer, der im Kulturverein "Yggdrasils Ritter" in die samische Sprache und Kultur eintauchen will. Vor Ort, in der eisigen Einsamkeit Lapplands, stellt sich heraus: Von Linda fehlt jede Spur, aber die Mitglieder von "Yggdrasils Rittern" haben eine Vollmeise: Sie sind davon überzeugt, die Reinkarnationen nordischer Götter zu sein und fiebern der Opferung der Ziege "Heidrun" entgegen. Um das Vertrauen der Asen zu gewinnen und weil Linda bei ihnen sein könnte, geben Torsten und Rainer vor, "welche von ihnen" zu sein.

Aber warum sollte mal etwas nach Plan laufen? Ehe sich Torsten und Rainer versehen, sind sie auf der Flucht - im Schlepptau die verletzte Ziege "Heidrun" und einen tumben Bodybuilder samt seiner beiden Schoßhunde. Von Linda hingegen fehlt immer noch jede Spur.

Die Personen, die Simon zeichnet, sind wunderbar skurril. Die Situationen, in die sie kommen, sind es nicht minder. So schräg die Situationen sind: Torsten und Rainer können gar nicht anders, als so zu handeln, wie sie handeln. Sie sind quasi unschuldige Opfer sich unglücklich verkettender Umstände. Und die Auflösung der Geschichte ist letztlich die einzig logische Möglichkeit.

Simons Humor ist gelegentlich derb - das muss man mögen. Ich mag es. Er (über-)zeichnet seine Figuren liebevoll. Einzig Linda bleibt etwas blass. Sie liefert zwar den Grund für den Chaostrip gen Norden, tritt dann aber kaum auf.  

Die beiden Vorgängerbücher mit den Abenteuern von Torsten und Rainer, "Elchscheiße"* und "Kaimankacke"*, kannte ich noch nicht, aber trotzdem kam ich schnell in die Handlung hinein (und bekam Lust, die beiden anderen Bücher ebenfalls zu lesen).

Fazit: Wer skurrilen Humor im Stile Tommy Jauds mag, ist hier richtig. Sprecher Holger Dexner liest die Geschichte wunderbar - Lachen ist quasi garantiert.

Verlagsangaben zum Buch: Lars Simon / Rentierköttel / 3 Audio-CDs / Verlag: Jumbo / ISBN: 978-3833734786 / 14,99 €

Hier geht's zur Hörprobe und hier zur Homepage des Verlags, der mir dankenswerterweise über Blogg Dein Buch ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte.

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Sonntag, 20. Dezember 2015

Morgens vor neun im Hamburger Rathaus: Die Diele ist leer, der Wichernsche Adventskranz versteckt, der Tannenbaum fehlt

Berufsbedingt bin ich gelegentlich im Hamburger Rathaus, im Gegensatz zu meinen Chefs und Blaumännern allerdings selten früh am Tag. So überraschte es mich denn, dass die Rathausdiele morgens vor neun Uhr vollkommen leer vor mir lag.

Das ist selten, denn normalerweise stehen in der Diele Ausstellungen oder um dieses Jahreszeit ein großer geschmückter Tannenbaum. Später am Tag sind dann auch viele Besucher im Rathaus.

Blick in die Diele des Hamburger Rathauses von der Senatsseite aufs Bürgerschaftsgehege.
Das Rathaus wurde zwischen 1884 und 1897 erbaut - insgesamt vergingen zwischen den ersten Planungen des Neubaus und seiner Einweihung sogar 43 Jahre (da jammere noch mal einer über die Bauzeit des Elbviehs der Elbphilharmonie).

Zentraler Raum des Erdgeschosses ist, wie bei einem Althamburger Bürgerhaus, die Diele. Sie ist quasi die Fortsetzung der Straße, also fast noch öffentlicher Raum. Im Althamburger Bürgerhaus erstreckte sich die Diele zwischen Straße und Fleet, war also lang und schmal.

Hier wurden Besucher empfangen und Waren angenommen oder ausgeliefert. Die Waren kamen mit Flaschenzügen gleich weiter unters Dach auf den Speicher (oder vom Speicher in die Diele und auf Kutschen). Die Besucher kamen ins Kontor oder in die gute Stube im ersten Stock.

Die Rathausdiele. Das Stehpult dient der Zugangskontrolle für das Senatsgehege. 
In der Rathausdiele sitzen Ratsdiener und Pförtner, gibt es eine Information, starten Führungen, sind einige Büros sowie die Garderobe und der Zugang zum Ratsweinkeller und die Zugänge zu den Räumlichkeiten von Senat und Bürgerschaft. Hamburg ist ja gleichzeitig Stadt und Staat. Die Bürgerschaft ist das Landesparlament, der Senat ist die Landesregierung.

Die Mehrheit der Büros findet sich aber im Obergeschoss, ebenso wie repräsentative Veranstaltungsräume - den einen oder anderen zeige ich Dir bei Gelegenheit mal.

Kleine Besprechungsnische im Senatstreppenhaus.
Die Diele symbolisiert auch das Regiment der Hamburger Bürger: Andres als in Herrschaftshäusern üblich, soll der Bürger hier nicht zu den Herrschenden hinaufsteigen müssen. De facto aber steigt der Bürger hinauf, egal, ob er zum Senat oder in die Bürgerschaft will.

Auf den Säulen der Diele befinden sich übrigens Portraits verdienter Hanseaten (und tatsächlich auch von vier Hanseatinnen). Die zeige ich Dir sicher später mal.

Der Wichernsche Adventskranz steht versteckt im Aufgang zum Senat.
Etwas versteckt, rechts im Treppenhaus, das zum Senat führt, steht in diesem Jahr ein Wichernscher Adventskranz. Hamburg nimmt ja gerne für sich in Anspruch, dass der Adventskranz hier erfinden wurde. Das stimmt bedingt.

1839 stellte der evangelisch-lutherische Theologe, Erzieher und Mitbegründer der Inneren Mission, Johann Hinrich Wichern, in einem alten Bauernhaus, dem Rauhen Haus, einen Kranz (damals noch ein Wagenrad) mit vier großen weißen Kerzen und 18 bis 24 kleinen roten Kerzen auf, weil die Kinder, die Wichern in seiner Obhut hatte, immer wieder fragten, wann Weihnachten sei.

Jeden Tag durfte nun ein Kind eine weitere Kerze anzünden, und an den Adventssonntagen wurden die großen Kerzen angezündet, so dass die Kinder die Tage bis Weihnachten abzählen konnten.

Der Wichernsche Adventskranz
Bis heute findet sich der Wichernsche Adventskranz im Michel und im Rauhen Haus (und in diesem Jahr eben auch im Rathaus).

Vom protestantischen Norddeutschland aus verbreitete sich der Wichernsche Adventskranz in die katholischen Gefilde. Dort war man pragmatischer, ließ die kleinen Kerzen weg, nahm nur vier große für die Adventssonntage und befand, Tannengrün sei doch netter als ein Wagenrad.

Knapp 100 Jahre, nachdem Wichern den ersten Adventskranz aufstellte, findet sich zum ersten Mal ein Kranz in einer katholischen Kirche, 1925 in Köln. Von dort breitete sich dann der Kranz mit den vier Kerzen aus, und der Wichernsche Kranz geriet weitgehend in Vergessenheit.

Samstag, 19. Dezember 2015

Mal wieder am Sonnabend: H54F - High 5 for Friday #51/2015

Eigentlich wollte ich diese Woche gar nicht an der wöchentlichen Linkparty von Pünktchen und Viktoria teilnehmen, weil ich fand, dass sich nichts Erwähnenswertes ereignete.

Dann aber bekam plötzlich eine der Unfallmeldungen aus dem Verkehrsfunk ein Gesicht, und mir wurde wieder mal bewusst, wie zerbrechlich so ein Leben doch ist, dass man morgens beim Tschüßsagen nicht wissen kann, ob man abends den Liebsten oder die Liebste wieder in die Arme schließen kann.

Zeit also, inne zuhalten, dankbar zu sein, wenn um Dich herum alle Deine Herzensmenschen wohlauf sind und mal zu schauen, welche Glücksmomente diese Woche sonst noch bereit hielt.

1. Die Mütter sind wohlauf. Seit vorgestern sind auch Tante und ihr Terror-Teckel für die Feiertage eingetroffen, so dass das Rudel komplett ist.

2. Die Ärzte sind mit dem Gatten sehr zufrieden. Seine Blutwerte gehen gen normal. Seine Erkrankung ist chronisch, er wird also nie ganz gesund werden, aber wenn es auf dem jetzigen Stand bleibt, bin ich froh und dankbar.

3. Wir waren mal wieder bei Miss Yang. Einfach so, ohne Grund. Der Gatte überraschte mich mit der Idee, als ich Donnerstag nach Hause kam. Gutes Essen in ruhiger Atmosphäre war genau das, was ich nach einem fürchterlichen Tag brauchte.

4. Die Büro-Weihnachtsfeier war schön und unbeschwert. Die alte Kollegin II entschied sich in letzter Minute, nicht zu kommen, so dass mir ein letztes Wiedersehen erspart blieb. Jetzt ist dieses Kapitel vorerst abgeschlossen.

5. Die Zusammenarbeit mit der neuen Kollegin II lässt sich bislang gut an. Ich merke es immer wieder an Kleinigkeiten, wenn sie zum Beispiel "Danke, dass du da bist" sagt, weil ich mal eben einen Tisch eindeckte, als Not an der Frau war; oder ihrem Blaumann einen Kaffee reichte, weil ich gerade passend stand, während sie sich um das Telefon kümmern musste; als wir zusammen das Geburtstagsgeschenk für ihren Blaumann kauften, das ich aussuchte (in den beiden Jahren vorher durfte ich ihm noch nicht mal gratulieren ohne einen Eifersuchtstobsuchtsanfall der alten Kollegin II) usw.

Nächste Woche arbeiten wir das erste Mal zusammen, mal schauen, wie das dann ist.

Und wie war Deine Woche?

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Rezension: "Tote Hippe an der Strippe" von Lotte Minck - der fünfte Fall für Loretta Luchs

Die Krimi-Reihe um Loretta Luchs war mir, obwohl Krimi-Vielleserin, bislang entgangen, und so freute ich mich, als ich bei Blogg dein Buch ausgewählt wurde, den aktuellen Band, "Tote Hippe an der Strippe" aus dem Droste Verlag zu lesen und zu rezensieren.

Warum geht's? Bisher hat Loretta die Arbeit an der Sex-Hotline immer Spaß gemacht, aber seit Belinda und Jeanette dort arbeiten, herrscht eine andere Stimmung. Den Grund dafür erfahren Loretta und Erwin, als Chef Dennis sie verzweifelt um Hilfe bittet: Er wird massiv unter Druck gesetzt, binnen vier Wochen sein Personal durch "professionelle" Damen zu ersetzen. Damen wie Belinda und Jeanette, die über die Hotline Freier für einen Puff akquirieren. Zweimal wurde Dennis bereits zusammengeschlagen, seine Scheune ging in Flammen auf und – für ihn das Schlimmste – fünf seiner sechs geliebten Zwergseidenhühner wurden brutal abgeschlachtet. Die "SoKo Hühnerhof" schickt erst Freundin Bärbel, dann Loretta undercover ins Rennen. Und plötzlich eskalieren die Ereignisse ...

Autorin Lotte Minck ist von Geburt halb Ruhrpottgöre, halb Nordseekrabbe. Nach 50 Jahren im Ruhrgebiet und etlichen Jobs in der Veranstaltungs- und Medienbranche entschied sie sich, an die Nordseeküste zu ziehen. Ihre Heldin Loretta Luchs und alle Personen in Lorettas Universum sind eine liebevolle Huldigung an Lotte Mincks alte Heimat.

Bei diesem Titel sprach mich als erstes das Cover an, war ich doch in einem früheren Leben selbst mal Call-Center-Schlampe und witzle bis heute mit mit meinem Freund, dass, wenn gar nichts mehr geht, wir beide eine Sex-Hotline aufmachen.

Auch wenn ich die anderen vier Fälle von Hornbrillen-Girl, Minipli-Man, El Schrillo, wie Loretta sich und ihre Konsorten gelegentlich scherzhaft nennt, noch nicht kannte, kam ich doch schnell in die Handlung herein, denn "Tote Hippe an der Strippe" ist ein in sich abgeschlossener Fall. Gelegentlich gibt es Anspielungen auf die vergangenen Fälle, aber die sind verständlich - es ist also kein Muss, die anderen vier Bände der Krimireihe zu lesen, aber wem, wie mir, die Figuren um Loretta Luchs mit ihrem handfesten Ruhrpott-Charme gefallen, der wird das schnell nachholen.

Auch wenn von Anfang an klar ist, wer an Dennis' Malessen Schuld ist, wer hinter den Übergriffen steckt, so ist es doch äußert spannend und sehr komisch, zu lesen, wie Loretta, der pensionierte Polizist Erwin und die anderen Freunde den horizontalen Damen Belinda, Jeanette und ihren Hintermännern auf die Schliche kommen. Einige Irrungen und Wirrungen sind natürlich überzeichnet, aber dabei gelegentlich schon wieder so abstrus, das sie doch so geschehen sein könnten, weil: So viel Chaos kann sich doch keiner ausdenken, oder?!

Der Verlag beizeichnet die Bücher von Minck als Krimimödie, also eine Mischung aus Krimi und Komödie, und das trifft es ganz gut, finde ich.

Fazit: Wer Regionalkrimis mag, weder vor dem gelegentlich handfest-derben Ruhrpotthumor noch vor einigen Längen nicht zurückschreckt, wird mit "Tote Hippe an der Strippe" viel Lesespaß haben.

Verlagsangaben zum Buch: Lotte Minck / Tote Hippe an der Strippe / Krimi / Taschenbuch / 304 Seiten / ISBN: 978-3-7700-1525-2 / 10,99 € / Verlage: Droste

Hier geht's zur Leseprobe.

Affiliate links zu den anderen Büchern von Lotte Minck:

Sonntag, 13. Dezember 2015

12 von 12 im Dezember 2015

In diesem Jahr sind unsere Adventswochenenden zwar gefüllt von den Besuchen lieber Menschen, aber dadurch für mich auch sehr anstrengend. Gestern war's nicht anders. Kommt mal mit.

#1von12: Den für Freitag zugesagten H54F-Beitrag über unter anderem #schoenverpacktmitflow_magazin nachholen.
#2von12: Putzen. Kaum war ich fertig, kam der Gatte nach Hause und putze noch mal, weil ich es seiner Meinung nach nicht gut genug gemacht hatte. Hmpf. 
#3von12: Zutaten für einen Apfelkuchen abwiegen.
#4von12: Teig kneten lassen.
#5von12: Äpfel füllen und in die Bratröhre schieben.
#6von12: Mit dem Besuch am gedeckten Kaffeetisch sitzen und Spaß haben. 
#7von12: Bratapfel essen.
#8von12: Apfelkuchen essen.
#9von12: Ermattet auf's Sofa sinken und stricken, nachdem der Besuch weg ist. Der Gatte nutzte währenddessen die langen Öffnungszeiten und kaufte ein paar Lebensmittel für die kommende Woche. Dank Wochenplan und Vorräten war das aber schnell erledigt.
#10von12: Abendessen mit einer Käseauswahl von den Gülzer Geißen (im Uhrzeigersinn: Rosmarin-Pyramide, Hirtenkäse, Schnittkäse natur, Gülzer Rundling und Lakenkäse nach Feta-Art). 
#11von12: Werkzeug bereit legen für das Bastelprojekt am nächsten Tag.
#12von12: Nachtlektüre.
Weitere 12von12-Impressionen gibt es bei Frau Kännchen. Die Rezepte von Bratapfel und Apfelkuchen gibt es nächste Woche in der Kombüse.

Samstag, 12. Dezember 2015

Heute am Sonnabend: H54F - High 5 for Friday #50/2015

Hohe Zeit für den wöchentlichen Rückblick im Rahmen der "High 5 for Friday"-Linkparty von Pünktchen und Viktoria. Magst Du auch einen Moment innehalten und überlegen, welche schönen Momente es in der zurückliegenden Woche gab?

Bei mir waren es unter anderem diese:

1. Das Vorhaben, mit einem Wochenbudget zu leben und meine täglichen Ausgaben zu kontrollieren, ziehe ich seit Jahresbeginn durch.

Sicher habe ich mal die ein oder andere Ausgabe vergessen, aber insgesamt habe ich mein Budget fest im Blick - so fest, dass ich sogar genau wusste, was meine Autoversicherung kostet und gerade zu einer wechselte, die nur die Hälfte kostet. Da guckte der Gatte ganz neidisch und überlegt seitdem, ob er das mit dem Wochenbudget auch macht (der Versicherungswechsel hängt aber hauptsächlich damit zusammen, dass mein altes schwarzes Auto seit 11 Jahren nur noch Schrottwert hat und ich deswegen möglichst wenig für die Versicherung zahlen möchte).

2. Rechtzeitig zum Sonnabend kam meine Wollbestellung an. Der Gatte war dann so lieb, alleine einkaufen zu fahren, so dass ich einen ganzen Tag strickend und Hörbücherhörend auf dem Sofa verbringen konnte.

Wolle, viel Wolle.
Mudderns Filzpuschen aus dem Garn oben rechts sind inzwischen fertig (und eine Kette für mich aus den Resten). Aus den beiden Garnen oben links werden Socken aus der aktuellen "The Knitter"-Ausgabe. Aus dem Garn unten rechts und dem orangenen werden diese Charles D.-Gandy-Socken. Außerdem bestellte ich gleich eine Reihe von Anleitungsheften bei Fischer mit - so schnell werde ich mit dem Stricken also nicht wieder aufhören.

3. Unser Büro-Adventskalender steht wieder. Kollegin I und ich haben es rechtzeitig zum 1. Dezember geschafft, alle Säckchen zu füllen und eine Liste zu machen, wer wann dran ist.

Unser Büro-Adventskalender.
Der Tannenbaum wurde mal von einer Kollegin, die inzwischen in einer anderen Abteilung arbeitet, genäht. Sie freute sich sehr, als sie sah, dass der Adventskalender wiederbelebt wurde (und wollte ihn nicht zurück haben, weil: "Den habe ich schließlich nur für dieses Büro gemacht.").

4. Die Adventswochenenden sind dieses Jahr gefüllt mit Besuchen. Letzten Sonntag waren wir zum Wunschzettelschreiben bei Schwiegermutter. Heute kommt lieber Kaffee- und Kuchenbesuch, der auch noch leckeren Käse mitbringt: Ein ehemaliger Kollege hat sich nämlich vor einigen Jahren den Traum einer Ziegenzucht mit Käsemanufaktur in Boizenburg erfüllt.

Heute steht Ulli mit dem Käse der Gülzer Geißen zum letzten Mal in der Eimsbüttler Grundstraße auf dem Wochenmarkt. Dann ist Winterpause, die Ziegen gegen in Mutterschaftsurlaub bis zum Frühjahr.

5. In der Hamburger Meile kannst Du heute zusammen mit "Flow" Geschenke einpacken oder Papier mitnehmen.

#schoenverpacktmitflow_magazin
Ich war gestern schon da, packte ein Geburtstagsgeschenk für Blaumann II für nächste Woche ein und nahm Papier mit nach Hause. Mit gefällt besonders das Papier mit den Waldtieren samt Hasen - darin werden die Geschenke für den Gatten verpackt, denn der vermisst immer Hasen auf Weihnachtspapier. Außerdem haben es mir die entzückenden Geschenkanhänger angetan.   

Und jetzt bin ich gespannt, wie Deine Woche so war.

Dienstag, 8. Dezember 2015

Upcycling: Woll- und Strickwerkaufbewahrung aus leeren Pringles-Dosen

Wenn ich mit mehreren Farben stricke, stört es mich, wenn sich die Fäden vertüdeln. Ich überlegte, wie ich das vor meiner jahrzehntelangen Strickpause löst, aber ich wusste es nicht mehr.

Da wir leere Pappdosen und -rollen gerne aufbewahren (der Gatte braucht sie in der Werkstatt, ich zum Basteln), kam mir die Idee, die dafür zu nutzen: In eine Pringles-Dose passen nämlich genau zwei Knäuel Sockenwolle hinein. Ein Faden wird durch den Boden geführt, einer durch den Deckel.

In der unteren Dose liegen zwei Wollknäuel, in der oberen sammle ich Stricknadeln, Zentimetermaß, Schere, Latex-Milch - was ich für die aktuellen Projekte gerade brauche.
Woll- und Strickwerkaufbewahrung aus leeren Pringles-Dosen

Material für 1 Aufbewahrung:

1 leere Pringles-Dose
1 Deckel einer weiteren Pringles-Dose
Scharfes Messer oder Cutter
Découpage-Kleber und -Lack
Pinsel
Viele ausgestanzte Papierkreise
Ösenzange und Ösen
Washi Tape

So wird's gemacht:

Den Boden der Chips-Dose mit einem scharfen Messer oder Cutter abschneiden, so dass eine Röhre entsteht. Röhre von innen von Fett und Krümeln säubern und gründlich auslüften.

Erst mal den Boden abschneiden. 
Die Röhre Stück für Stück mit Découpagekleber bestreichen und die Papierkreise dachziegelartig überlappend aufkleben.

Viele, viele Papierkreise bereit legen.
Überstehende Papierkreise umknicken und in der Röhre festkleben.

Jetzt die Dose Stück für Stück bekleben.
Langsam wird's. 
Die Kanten umknicken und sorgfältig festkleben. 
Gut trocknen lassen, mit Découpagelack bestreichen und nochmals gut trocknen lassen.

Während die Dose trocknet, in die Deckel je eine Öse stanzen.

So schick die Schmuckösen sind, mit einer richtigen Ösenzange kommst Du ein bisschen besser durch das Plastik. Nur sitzt die Öse dann nicht mittig.
Die Öse sitzt. 
Da ist 'n büschen figelinsch, denn zumindest meine Ösenzangen wollen nicht so richtig durch das Plastik. Nachhilfe mit Schere oder Messer kann dazu führen, dass der gesamte Deckel zerschnitten ist. Den setze ich dann nach unten, denn den unteren Deckel muss ich eh mit Washi Tape befestigen, damit er fest sitzt.

Dem oberen Deckel schadet Washi Tape auch nichts. Er sitzt zwar fester, aber wenn die Dosen in meiner kleinen, übersichtlichen, wohl geordneten *hüstel* Handtasche sind, hakt gerne schon mal was dahinter und löst den Deckel.

Von jeder Seite ein Wollknäuel in die Röhre geben, den Faden durch die Öse im Deckel ziehen, den Deckel wieder aufsetzen und losstricken.

Mehrere Rollen lassen sich prima zusammenbinden, entweder mit Schnur oder mit Washi Tape. Wenn Du nur kleine Stücke wie Socken oder Handschuhe strickst, kannst Du das Strickzeug auch in einer Dose aufbewahren. So lässt sich alles auch einfach transportieren.

Dieser Beitrag nimmt teil an den Linkparties "Creadienstag", "Link your Stuff", "DienstagsDinge", "Happy Recycling" und "Handmade on Tuesday".

Dienstag, 1. Dezember 2015

Upcycling: Advents-Türkranz aus Pappröhren und Papier

Papprollen in allen Größen und Formen finden sich reichlich sowohl in meiner als in des Gatten Werkstatt. Sie sind super praktisch, um alles mögliche aufzubewahren oder um damit zu basteln.

Türkranz als Tischkranz vor halbfertigem Adventskranz.
Als ich in der aktuellen Ausgabe "Made in Paper" also einen weihnachtlichen Kranz aus Papprollen entdeckte, war quasi schon alles da, was ich dafür brauchte.

Macht sich auch gut auf dem Tisch mit 'nem Windlicht in der Mitte.
Ich nahm also verschiedene Papprollen und schnitt sie in 2 cm breite Ringe.

Das Markieren der Papprolle.
Ringe.
Noch mehr Ringe.
Die grauen Ringe besprühte ich goldfarben.

Gleich wird aus Grau Gold.
Okay, das mit dem Sprühen muss ich noch üben, aber die Farbe ist auf den Ringen
(und auf einer Schranktür und auf einer Kippa).
Für die bunten Rollen schnitt ich 5 cm breite Papierstreifen aus alten Hochglanzmagazinen, Prospekten oder Papierresten in der jeweiligen Ringlänge zu, klebte sie mittig in den jeweiligen Ring, schnitt das überstehende Papier ein und klebte die Laschen auf die Außenseite des Rings.

Hinter einige Ringe klebte ich Papierkreise mit Botschaften oder schönen Motiven. Diese beiden Schritte habe ich nicht dokumentiert. Ich vertraue einfach auf Deine Vorstellungskraft.

Wenn dann alle Ringe entsprechend fertig sind, werden sie kreisförmig angeordnet, bis mir der Kranz gefällt.

So? Nee, noch nicht ganz.
Als mir die Anordnung gefiel, greife ich zur Heißklebepistole, nehme die Ringe einzeln hoch, kleckse Klebe drauf und klebe so Ring um Ring aneinander.

Fertig.
Da ich mit der Heißklebepistole nicht so umgehen kann, dass man die Klebestellen nicht sieht, mache ich aus der Not eine Tugend und füttere das Teil mit Glitzer-Klebestäben.

Detail.
Wenn die Kreise miteinander verklebt sind, kommen Weihnachtskugeln, Glitzerkugel, Tannenzapfen oder was auch immer Dir gerade gefällt, in die Kreise. Für den hasophilen Gatten muss natürlich auch ein Hase dabei sein.

Ein Hase für den Gatten.
Ich bin dann noch ein paar Tage damit beschäftigt, alle Klebefäden zu entfernen.

Gute Wünsche, Glitzergedöns und die unvermeidlichen Klebefäden ...
Dann kommt in die obersten beiden Ringe farblich passendes Geschenkband und der Kranz wird an die Wohnungstür gehängt. Hinter eines der Textfelder habe ich noch einen Powerstrip geklebt, damit sich der Kranz nicht bewegt, wenn die Tür auf und zu geht.

Der Türkranz hängt an der Tür.
Inspiration: Made in Paper, Ausgabe 15 006

Dieser Beitrag nimmt teil an den Linkparties "Creadienstag", "Link your Stuff", "DienstagsDinge", "Happy Recycling", "Handmade on Tuesday", "Revival Xmas Special", "Upcycling im Dezember" und "Weihnachtszauber 2015". Dieser Beitrag ist außerdem im eBook "DIY Weihnachten trifft Upcycling" zu finden. 

Montag, 30. November 2015

Montagsfreuden und Weihnachtszauber: Adventskranz 2015

Fast rechtzeitig zum Adventstee ist mein diesjähriger Adventskranz fertig geworden. Ein paar goldene Kugeln muss der Gatte noch aus dem Keller holen, damit die Mitte nicht ganz so leer aussieht.

Unser diesjähriger Adventskranz.
Adventskranz.
Die Idee zu den Papiertannen entstammt aus dem Heft "Meine Bastelwelt" Nr. 36, in dem auch die Vorlage zum Zuschnitt enthalten ist. Da ich noch die alte Technik des Abpausens beherrsche, nahm ich einfach Butterbrotpapier und übertrug den Zuschnitt auf Motivpapier.

Erstmal den Zuschnitt abpausen.
Als nächstens werden viele Papierkreise ausgestanzt.

Papierkreise für bunte Bäume.
Das Motivpapier wird ausgeschnitten, dabei wird eine Motivschere für die Rundung genutzt.

Der Gatte befindet, jetzt sei erstmal Zeit für Orangenmarmeladentoast und Tee. 
Der Zuschnitt wird zusammengeklebt. In die Spitze kommt ein Klecks Heißkleber, in den ein Schaschlikspieß gesteckt wird.

Rohling aus Zeitungspapier für den Baum aus lauter Papierkreisen. 
Drei Papierbäume warten auf ihren Einsatz. 
Für den hasophilen Gatten musste natürlich ein Hase auf den Adventskranz. Dafür malte ich die zwei Mal Konturen eines Keksausstechers auf Pappe, schnitt sie aus, setzte zwei Zahnstocher dazwischen und klebte beide Hälften zusammen.

Kein Advent ohne Hasen. 
Zu guter Letzt kam noch ein Origami-Nikolaus auf einen Zahnstocher, und dann wurde alles mit Kerzen auf einen Kranz aus Tanne, Wachholder und Ilex gesteckt.

Mein Adventskranz nimmt Teil an den "Montagsfreuden" von Annes Zwergstücken und beim "Weihnachtszauber 2015".