Montag, 31. Oktober 2016

Impressionen aus der Lokwelt in Freilassing

Wenn wir in den Urlaub fahren, schaue ich meistens, ob's in der Nähe eine historische Eisenbahn gibt und ob es Ausfahrten gibt. In die Lokwelt Freilassing wollte ich schon bei unserem letzten Urlaub in Ainring, aber da ging's sich nicht aus. Diesmal klappte es.

Szene der Modellbahn: Unfall am Wirtshaus. 
Die Modellbahn im Überblick.
Szene der Modellbahn: Wanderer.
Die Lokwelt ist Teil des Deutschen Museum, das seinen Hauptsitz in München hat und über einige Außenstellen zu diversen Themen in Bayern verfügt. So sind hier denn auch die Lokomotiven des Deutschen Museums ausgestellt, aber auch Exponate zum Thema Eisenbahn und eine Modellbahn mit originalgetreuem Nachbau des Bahnbetriebswerkes Freilassing. Der Ort liegt an der Bahnstrecke München - Salzburg.

Am Eingang der Lokwelt.
Die Modellbahn beeindruckte den Gatten sehr - das heißt, zu erst nicht, denn in weiten Teilen sah sie sehr improvisiert aus. Dann fragte er die Tüftler, die sich um die Anlage kümmerten, warum das so ist, und erfuhr, dass sie gerade dabei sind, alles zu rekonstruieren, denn beim Hochwasser im Frühsommer diesen Jahres lief der Keller, in dem die Anlage stand, voll. Man rettete, was zu retten war, und machte sich an den Wiederaufbau. Was in der Kürze der Zeit entstand, ist wirklich beeindruckend!

Teilansicht des Rundlokschuppens mit Gleisständen.
Blick auf die Drehscheibe.
Das Eisenbahnmuseum besteht zu einem großen Teil aus einem zwischen 1902 und 1905 errichteten  Rundlokschuppen, der insgesamt 20 Gleisstände umfasst und zum früheren Bahnbetriebswerk Freilassing gehörte. In den 1970er und 1980er Jahren waren hier, im Bahnhof, in der Bahnmeisterei und in der Fahrleitungsmeisterei mehr als 1.000 Menschen beschäftigt.

Sie dampft!
Dampflok 77.28 , eine Personenzuglokomotive der ÖBB aus dem Jahr 1920.



Der Rundlokschuppen ist Teil eines größeren Gebäudekomplexes. Unübersehbarer Mittelpunkt ist eine 1924 gebaute Drehscheibe samt Oberleitungsspinne.

Klein und Groß begegnen sich.
Der Gatte hat Spaß (E-Lok der Baureihe E44 aus den 1950er Jahren).
Im Lokschuppen.
Gemütliches Plätzchen in der Werkstatt der Museumsfreunde.
Als die Deutsche Bahn Ende der 1990er Jahre den Betrieb Freilassing aufgabe, wurde der Rundlokschuppen unter Denkmalschutz gestellt und von der Stadt gekauft. Ein Verein, überwiegend aus (ehemaligen) Eisenbahnern gründete sich, der Lokschuppen wurde saniert und 2006 als Museum eröffnet.

Die Parkbahn konnte wegen des Dauerregens leider kaum fahren. 
Die Parkbahn von vorne.
Die 2067.03 in klassischem Grün. Angesichts des zehnjährigen Jubiläums der Lokwelt waren viele Loks und Reisezugwagen aus Österreich zu Besuch. 
Die österreichische Güterzugelektrolokomotive E 94 001, die 1940 erbaut wurde.
Wir besuchten die Lokwelt Freilassing anlässlich der des zehnjährigen Jubiläums. Leider regnete es in Strömen, so dass viele Vorführungen buchstäblich ins Wasser fielen, und ich vermute, auch viele Besucher blieben wegen des Wetters fern, denn es viel leerer als wir erwarteten.

Die LGB-Westernbahn im Detail.
Das Museum ist groß, es gibt viel anzugucken und anzufassen, aber mir fehlten Informationen über die Eisenbahngeschichte in Freilassing, manchmal auch zur Geschichte der ausgestellten Loks. Sonst bemängle ich zu viel Flachware in Ausstellungen, diesmal ist es umgekehrt ... Vielleicht ist das aber auch alles im Stadtmuseum zu entdecken? Das hat leider so spezielle Öffnungszeiten, das sich kein Besuch ausging.

Metallungeheuer und Dompteure. Ich weiß leider nicht, wie die Künstler heißen, aber ihre Performance war beeindruckend.
Liebevolles Detail: Tischdeko in einer zum Restaurant umfunktionierten alten Werkshalle.
Dieser Beitrag geht zu Nähfroschs Urlaubslinkparty und zu Zwergsstückes Montagsfreuden.

Sonntag, 30. Oktober 2016

#tatortsocken Teil 1 (23. Oktober 2016): Holy Moly und Scales nach Charls D. Gandy

Herr Maleknitting will seinen unvollendeten Socken an den Kragen (na ja, wohl eher an die Spitze) und ruft zwischen dem 23. Oktober und dem 13. November zum Tatortstricken auf. Ziel ist es, zur 1000. Tatortfolge ein Paar Socken fertig gestrickt zu haben.

Da kann ich nicht mithalten, denn ich muss bis Weihnachten noch drei Paar Socken vollenden (okay, eines ist für mich, das kann ich schieben) sowie zwei Paar Socken, zwei Paar Filzpuschen und einen Hockerbezug stricken. Außerdem stehen noch ein Paar Massagesocken auf der Liste, die eigentlich auch Weihnachten fertig sein sollten, und dann sind da noch die Filzkörbchen für's neue Auto, eine Filztasche, noch eine Filztasche, eine Stricktasche, eine Strickjacke, ein Ärmelschal, ein Peelinghandschuh, Filzpuschen ...

Projektliste bis Weihnachten ...
Kurz: Nur beim Tatort Socken zu stricken, ist nicht drin.

Scales-Socke nach Charles D. Gandy. Wenn nur das Fädenverziehen nicht wäre ...
Aber natürlich habe ich auch letzten Sonntag beim Tatort Socken gestrickt: Bei den Holy Moly-Socken für mich fehlen noch die "Tentakel", dann geht's ans nervige Fädenverziehen ... Bei zwei Paar Scales-Socken müssen noch die Fäden verzogen werden, was ich schon seit Wochen vor mir her schiebe. Aber spätestens zu Weihnachten sollen sie verschenkt werden.

Holy Moly-Socken im Werden.
Welche Socken ich heute Abend auf den Nadeln habe, zeige ich die Tage.

Affiliate links zu Strickmustern und Wolle:


Montag, 17. Oktober 2016

#12von12 im Oktober 2016

Meine Arbeitstage laufen gefühlt immer gleich ab, aber wenn ich mir so die letzten 12von12-Beiträge anschaue, ist doch jeder Tag irgendwie anders.

#1: First things first -  im Büro erst mal 'nen Kaffee machen.
Mittwochs sind die Chefs normalerweise vormittags in einer langen Besprechung, so dass ich in Ruhe Zeitungen lesen kann. Ja, ich verdiene mein Geld mit Kaffeetrinken, Zeitunglesen und Fernsehgucken. Heute ist die Besprechung verkürzt, aber das mit dem Zeitunglesen klappt trotzdem.

#2: Arbeiten. Ja, Zeitunglesen ist Arbeit für mich.
Heute ist mein Chef ausgeflogen, deswegen ist mein wichtigstes Arbeitsgerät die Tastatur, um ihn auf dem Laufenden zu halten, mich mit ihm abzustimmen und Arbeitsaufträge umzusetzen. Das geht besser als Telefonieren. Am Ende des Tages habe ich bummelig zehn Mails pro Stunde nur an ihn geschrieben - und heute ist ein vergleichsweise ruhiger Tag.

#3: Arbeiten. Lippenpflegestift und Taschentücher zeigen: Ich bin erkältet.
Nebenbei telefoniere ich unter Termindruck viel - das Zeitfenster, um ein kurzfristiges Vorhaben umzusetzen, ist eng, es gilt, alle Beteiligten auf einen Stand zu bekommen. Mein Hinterkopf fragt sich kurz, was wir früher ohne PC und Mobiltelefonen machten. Vermutlich sagten wir öfter "Is' nich'" und hatten es insgesamt stressfreier.  Ob's mit der Umsetzung klappte, erfahre ich am Montag, wenn ich durch die Mediatheken gehe (in der Freizeit vermeide ich arbeitsbezogenen Medienkonsum).

#4: Späte Mittagspause im einigermaßen leeren Einkaufszentrum.
Über Mittag wird's richtig hektisch. Ich sehe nur noch Buchstabensuppe und kämpfe gegen Schwindel, ausgerechnet in dem Moment, als gerade Infos in die Welt sollen. Wir sortieren kurz telefonisch die Buchstaben, und dann kann ich einen Moment raus aus dem Büro. Eigentlich wollte ich eine Runde im Park drehen, aber ich vergaß morgens meinen Mantel zu Hause, und ohne ist es zu kalt.  

#5: Das 12-von-12-Fahrstuhlfoto.
So geht's dann nur kurz ins Einkaufszentrum unterm Büro (immerhin kann ich überhaupt vom Schreibtisch weg). Ich muss Hack für's Abendessen und ein paar Drogerieartikel besorgen. Ich bin froh über das Zentrum - im nächsten Jahr arbeite ich vorübergehend an einem anderen Standort, wodurch ich keinen guten Schlachter und Bäcker mehr in Reichweite habe, das Einkaufen komplizierter wird.

#6: Nein, keine Moppelkotze zum Löffeln, sondern Joghurt mit Kiwi-Weintrauben-Smoothie.
Mittagessen gibt's dann am Schreibtisch: Joghurt mit Kiwi-Weintrauben-Smoothie. Der Gatte kam am Vorabend auf die Idee, den ziemlich dickflüssigen Smoothie in Joghurt zu geben. Das schmeckte ihm, und so mache ich es ihm heute nach.

#7: Die Spülmaschine will ausgeräumt werden (und wird gleich wieder gefüllt und angeworfen). 
Pünktlich komme ich nicht aus dem Büro, aber zumindest bin ich dank neuer Strecke schnell zu Hause - noch vor dem Gatten, also mache ich ein bisschen Hausarbeit.

#8: Die Waschmaschine wird gefüttert.
Der Gatte ist wohlbehalten zu Hause, also kann ich aus den Büroklamotten raus und mich abschminken - ich habe ihn einmal zu oft in der Stroke Unit besuchen müssen und atme erst durch, wenn er zu Hause ist. Bis dahin bleibe ich straßenfein, für den Fall, dass ich ins Krankenhaus muss.

#9: Endlich kommt die Farbe aus dem Gesicht. 
Während der Gatte in der Küche das Abendessen (Klopse, Wurzeln und Kartoffeln) macht, gucke ich Fernsehen und stricke. Zurzeit gucke ich gerne "Kampf der Köche", weil dort Köche auftreten, die ich normalerweise nicht im Fernsehen sehe. Außerdem gucke ich den Auftakt von "The Taste", zumindest, bis der Gatte kommt und mit mir einen Nachruf auf Tamme Hanken gucken möchte. "The Taste" finde ich nicht so spannend, deswegen lasse ich den Gatten gerne umschalten.

#10: Entspannung.
Auf den Nadeln habe ich zurzeit "Candy Color" von Regia* für Holy Moly-Socken für mich. Die Farben sind wie aus der Quality Street-Konfekt-Dose* entsprungen. Ich mag sie sehr.

#11: Sinfonie von Socke, Nadelspiel und Konfekt.
Viel später als geplant gehe ich ins Bett. Ich lese gerade "Am Endes des Tages"* von Robert Hültner* - sehr spannend und bestimmt nicht der letzte Krimi, den ich von diesem Autoren lese.

#12: Gute-Nacht-Geschichte.
Dieser Beitrag macht mit bei "12 von 12" bei Draußen nur Kännchen. Die Rezepte zu diesem Tag gibt es in der Kombüse.

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Sonntag, 9. Oktober 2016

Traunstein: Spaziergang zum Klobenstein

Nach dem "Pflastertreten", dem Bummeln durch die Straßen Traunsteins, stand mir der Sinn nach zumindest einem Spaziergang - eine Wanderung war ja durch die schlechte Konstitution des Gatten nicht drin. Im Buch "111 Orte im Chiemgau, die man gesehen haben muss"* hatte ich zwei Spaziergänge entlang der Traun markiert: Den zur Augenkapelle und den zum Klobenstein. Normalerweise hätten wir beide Spaziergänge gemacht oder sie in eine längere Wanderung eingebunden, aber da der Gatte krank war, stand das nicht zur Diskussion.

Am Klobenstein.
Der Klobenstein: Rechts die Marienkapelle, links ein Aussichtsfelsen.
Nagelfluh im Detail.
Hinter der Bezeichnung "Klobenstein" verbergen sich zwei Felsbrocken, die einst aus der Nagelfluhwand am Ufer herausbrachen. In einem Felsen befindet sich eine Marienkapelle, auf dem anderen eine Aussichtsplattform (leider ohne Bank, wie der Gatte feststellte, nachdem er sich die steilen, unregelmäßigen Felsstufen hinauf quälte).

Wir ließen uns vom Navi aus der Traunsteiner Innenstadt zur Kreuzung Empfinger Hohlweg / Empfing führen. Kurz bevor eine Brücke die Traun überquert, ist links ein Parkplatz. Von hier aus kann man sich nun flussabwärts halten und Richtung Klobenstein laufen, oder man geht flussaufwärts, Richtung Augenkapelle. Wer nicht fahren möchte: Von der Traunsteiner Innenstadt ist man zu Fuß in ca. 15 Minuten an der Kreuzung.

Weg zum Klobenstein.
Wir gehen flussabwärts. Linkerhand sind Schrebergärten, rechterhand fließt die Traun. Es ist still und idyllisch. Gelegentlich begegnen uns Läufer, Gassisgeher, Radler, Angler und Eichhörnchen. Ich vermute, an sonnigen Tagen ist es hier voller, denn gleich hinter den Schrebergärten, in der Nähe eines Parkplatzes, ist eine große Sandbank, die, wie Spuren verraten, auch gerne zum Grillen und Sonnenbaden genutzt wird. Ich überlegte, kurz ins Wasser zu hüpfen, denn es war zwar bedeckt, aber sehr warm, nur war der Tankini im Hotel.

Platz zum Sonnen, Baden und Lagerfeuermachen.
Den Schrebergärten folgt eine Streuobstwiese, dann ein Klärwerk, und irgendwann fragen wir uns, ob wir richtig sind, denn vom Klobenstein ist nichts zu sehen. Zum Glück gibt es Wegweiser, und wir gehen unbeirrt weiter. Erst, als wir die kleine Brücke, die über einen kleinen Nebenarm der Traun führt, überqueren und quasi gegen den Felsen laufen, haben wir den Klobenstein gefunden, so dicht war alles zugewachsen.

Suchbild mit Klobenstein.
Durch den gespaltenen Felsen kann man zur Traun gehen.
Der Klobenstein soll entstanden sein, als ein Ritter vor seinen Verfolgern floh. In höchster Not kniete er vor einem Marienbild nieder, das praktischweise an der Steilwand hing. Sein Flehen wurde erhört, ein Felsbrocken stürzte hinab und spaltete sich, so dass sich der Ritter verstecken konnte. Als seine Verfolger die Stelle erreichten, sahen sie nur den Felsbrocken.

Marienstatue in der Kapelle.
Heute gilt der Klobenstein als Kraftort, also als ein Ort, dem eine meist positive psychische Wirkung im Sinne einer Beruhigung, Stärkung oder Bewusstseinserweiterung zugeschrieben wird. Kein Wunder also, dass die Marienkapelle noch oft zur Andacht genutzt wird (und dass sie leider nicht nur zur Andacht genutzt wird, davon zeugen die Gitter vor Altar und Marienbild).

Altwasser / Nebenarm der Traun.
Wir laufen auf dem gleichen Weg zurück zum Parkplatz, immer schön sutje von Bank zu Bank, damit sich der Gatte ausruhen kann. Gerne wären wir gegenüber des Parkplatzes ins Empfinger Gütl eingekehrt, das für seinen einladenden Biergarten gerühmt wird, aber das Haus sah so verwaist und verlassen aus, war unbeschildert, dass wir gar nicht erst die Straße überquerten. Ob's den Biergarten überhaupt noch gibt?

"Das Schönste heute war das Sitzen auf dem Bänkchen am Fluss", meinte der Gatte abends. Na, wenn das nichts ist.

Dieser Beitrag geht zu den Linkparties bei #sonntagsglückBrücken und Wege und Urlaubs-Linkparty.

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Mittwoch, 5. Oktober 2016

Traunstein-Impressionen: Stiegen, Schräglifte und ein Ufo am Stadtplatz

Einen halben Tag bummelten wir durch Traunstein. Die Stadt gefiel uns auf Anhieb. Wir hätten locker den ganzen Tag dort verbringen können, aber der Gatte war halt gesundheitlich angeschlagen ...

Ich hatte keine Vorstellung von Traunstein, denn der Marco-Polo-Reiseführer* gab wenig her. Zum Glück hatte ich "111 Orte im Chiemgau, die man gesehen haben muss"* dabei. Uns wäre sonst einiges entgangen.

St. Oswald am Stadtplatz.
Ich dachte, Traunstein wäre so wie Bad Reichenhall oder Berchtesgaden: Von Touristen überlaufen und ansonsten ein wenig angestaubt und verschlafen. Okay, "von Touristen überlaufen" stimmte bei unserem Besuch, denn gefühlt waren sämtliche Schulklassen Italiens gerade auf Wandertag in Traunstein. Der Leiter des Stadt- und Spielzeugmuseums, das wir besuchten, dürfte abends den Eindruck gehabt haben, dass er alle durch die Ausstellung führte.

In der St. Oswald-Kirche. Beim Haupteingang findet sich eine Büste von Papst Benedikt, der in Traunstein seine Jugend verbrachte.
Stattdessen präsentierte sich Traunstein uns als junge Stadt mit einer augenscheinlich sehr lebendigen Kulturszene. Gerne würde ich mal zwei, drei Tage in der Stadt verbringen, um auszugehen. Mal schauen, ob sich das mal ausgeht.

Turm des Stadtmuseums. Im Torbogen findet sich ein Metzgerei-Imbiss, direkt dahinter ein Obst- und Gemüseladen mit einem essbaren Beet. 
Das Museum ist übrigens sehenswert. Es beherbergt neben einem Stadtmodell auch Exponaten zur Salzgewinnung auf viele Exponate für Modellbahnliebhaber sowie zahlreiche Wiking-Schiffsmodelle aus den 1930er Jahren und die historische Zieglerstube.

Brunnen am Taubenmarkt.
Wir ließen uns vom Navi zum Parkhaus am Karl-Theodor-Platz leiten. Der ist in der Unterstadt, unterhalb des Stadtplatzes, zu dem ein Schräglift führt. Wir hätten auch die Salzmeierstiege nehmen können, klar. Traunsteien besteht aus einer Ober- und einer Unterstadt, die bis heute durch Stiegen verbunden sind. Inzwischen gibt es aber auch einige Lifte.

Auf dem Stadtplatz war gerade Markt, es gab viel zu gucken. Am Stadtplatz ist übrigens auch das Kaufhaus Unterforsthuber, das "Ufo", das einen Besuch lohnt. Zum Einen ist es aus der Zeit gefallen, zum Anderen hat es eine schöne Handarbeitsabteilung (und nette Verkäuferinnen).

Und falls das noch nicht genug ist, kann man dort mit der ältesten Rolltreppe der Region fahren. Außerdem finde ich, Kaufhäuser, echte, inhabergeprägte Kaufhäuser zumal, müssten unter Denkmalschutz gestellt werden.

Brunnen am Taubenmarkt.
Wir verloren uns planlos in den Straßen und ließen uns von der Stadt gefangen nehmen. Mich beeindruckten die vielen kleinen Geschäfte, darunter traditionsreiche Bäcker und Metzgereien, deren Brotzeitstuben um die Mittagszeit gut frequentiert waren.

Gerne wäre ich noch weiter durch den Stadtpark Richtung Bahnhof geschlendert, aber der Gatte war nun mal sichtbar angeschlagen, weswegen wir langsam wieder zurückgingen.

Die Thomas-Bernhard-Stiege führt in die Unterstadt, wo einst die Arbeiter lebten und die Salinen waren.
So gingen wir auch nicht die Thomas-Bernhard-Stiege hinunter und schon gar nicht bis nach Ettendorf, den Weg, den Bernhard nahm, wenn er seinen Großvater besuchte. Auch das muss bis zum nächsten Besuch warten (auf den Chiemgauseiten kann man übrigens virtuell auf den Spuren Bernhards wandeln).

In der Nähe führt die Apothekerstiege in die Unterstadt.
Zu den Orten, die mir in Traunstein gut gefielen, gehörte der Taubenmarkt. Hier kann man abseits des Trubels des Stadtplatzes auch gut einkehren (und mit Graspeuntner gibt es dort ein schönes Woll-und Handarbeitsgeschäft).

Geradezu verzaubert hat mich die Lourdeskapelle, die versteckt neben dem Pfarrhof am Maxplatz zu finden ist, wenn man sie sucht. Sie ist winzig und wird schnell übersehen, wenn man nicht danach sucht. Innen ist sie mit Tuffstein verkleidet und so der Grotte in Lourdes nachempfunden. Wie fast überall in den Kirchen und Kapellen, die wir in der Woche besuchten, waren auch hier Menschen ins Gebet vertieft.

Blick in die lütte Lourdeskapelle.
Dieser Beitrag geht rüber zu "Mittwochs mag ich" bei Frollein Pfau und zu Nähfroschs Urlaubslinkparty. 

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