Freitag, 5. Mai 2017

Ausgelesen: Bücher im April 2017

Im April las ich noch weniger als im März - die Auseinandersetzungen im Büro kosten mich Kraft und die Konzentration, die ich zum Lesen brauche. Deswegen stricke ich zurzeit lieber, zumal es mir leichter fällt, mich auf's Handarbeiten zu konzentrieren.

Die Gesamtsituation trübte dann auch das Lesevergnügen von "Das Feuer der Freiheit*" von Lyndsay Faye, dem letzten Band der Trilogie um Timothy Wilde, einen New Yorker Polizisten mit der Dienstnummer 107.

Das Buch knüpft an den Vorgängerband "Die Entführung der Delia Wright*" an: In den Straßen New Yorks geht im Jahr 1848 ein Feuerteufel um – oder ist es womöglich eine Teufelin? Der Unternehmer und Politiker Robert Symmes lässt Näherinnen unter unerträglichen Bedingungen arbeiten: Hat eine von ihnen Drohbriefe verfasst und seine Fabrik in Brand gesetzt? Oder war es die Frauenrechtlerin Sally Woods, die sich höchst verdächtig benimmt?

Timothy Wilde muss sich einigen Dämonen seiner Vergangenheit stellen. Dazu gehören Mercy Underhill, in die er mal sehr verliebt war, aber auch seine Angst vor Feuer und die Beziehung zu seinem Bruder Valentine und zu seiner Vermieterin Elena Boehm.

"Das Feuer der Freiheit*" ist ebenfalls ein  packender, atmosphärisch dichter historischer Krimi - Faye gelingt es tatsächlich, die Leserin in allen drei Bänden der Trilogie gleichermaßen zu fesseln. Selbst bei den zahlreichen Nebenschauplätzen - die aufkommende Frauenrechtsbewegung, die Auseinandersetzungen zwischen den rivalisierenden Demokraten und Republikanern, die Ausbeutung und Rechtlosigkeit von Einwanderen, beispielsweise - verzettelt sie sich nicht, sondern verknüpft alle Handlungsstränge zu einem harmonischen Ganzen.


Am Ende, als sich alles fügt, war ich regelrecht traurig, dass ich von den Charakteren Abscheid nehmen musste, so sehr waren sie mir ans Herz gewachsen. Und wie immer, wenn mich ein Buch so sehr gefangen nimmt, brauchte ich einige Zeit, bis ich ein neues anfangen mochte.

Also: Klare Leseempfehlung für "Der Teufel von New York*", "Die Entführung der Delia Wright*" und "Das Feuer der Freiheit*" von Lyndsay Faye! Alle drei Bücher sind in sich abgeschlossen, Du musst sie nicht chronologisch lesen, aber wenn Du einen längeren Urlaub planst und Lesestoff suchst, passt diese Trilogie.


Von New York kehrte ich nach Hamburg zurück und las "Die Toten von St. Pauli*" von Robert Brack. Der Autor schreibt auch unter dem Pseudonym Virginia Doyle. Vor vielen Jahren las ich da mal den ersten Band der St. Pauli-Trilogie um den Polizisten Heinrich Hansen, "Die rote Katze*".  Schon damals mochte der Autor mich nicht wirklich zu fesseln, sonst hätte ich die anderen beiden Bände auch gelesen.

"Die Toten von St. Pauli*" ist ebenfalls Auftakt zu einer Reihe, die ebenfalls in Hamburg nach dem Ersten Weltkrieg spielt und im Jahfre 1920 beginnt: Alfred Weber, ein Kriminaloberwachtmeister, bekommt eine Nachricht aus Magdeburg: Aus der dortigen Irrenanstalt ist eine Frau verschwunden, man vermutet sie in Hamburg. Greta Wehmann sei gefährlich, wird Weber gewarnt.

Gleichzeitig wird am Ufer der Elbe ein Koffer mit grausigem Inhalt angeschwemmt - die zerstückelte Leiche eines Kindes. Und sie bleibt nicht die einzige. Während sein Vorgesetzter die "Irre" aus Magdeburg verdächtigt, kommt Weber diese Lösung zu einfach vor. Und je mehr er sich Greta Wehmann annähert, umso weniger glaubt er an ihre Schuld. Doch die Last der Indizien scheint erdrückend ...

Hamburg-Krimis haben ja normalerweise ein leichtes Spiel bei mir, und ich genieße es, viele der Schauplätz zu kennen, aber Brack gelang es nur selten, mich zu fesseln. Die Charaktere bleiben weitgehend farblos. Sehr dicht und anschaulich hingegen sind die Schilderungen der Wohn- und Lebensverhältnisse auf St. Pauli und in Altona geschildert. Aber das langte unterm Strich nicht, um mir den Folgeband "Die Morde von St. Pauli*" schmackhaft zu machen.

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