Montag, 18. Dezember 2017

#12von12 im Dezember 2017

Ich bin in der letzten Woche meiner aktuellen Tätigkeit. Gestern habe ich schon offiziell meinen Abschied gefeiert. Jetzt arbeite ich noch still und leise bis Freitag vor mich hin.

#1: Mit einer Tüte voll Altmetall und 'nem Trudelband geht's ins Büro.
Morgens nehme ich Altmetall für einen Kollegen mit, der sich damit ein bisschen Taschengeld verdient. Darunter ist auch ein Trudelband, also ein Metallreifen. Du kennst vielleicht das plattdeutsche Lied "An de Eck steit’n Jung mit’n Tüdelband". Ursprünglich ist in dem Lied von einem "Trudelband" die Rede, womit ein alter Reifen oder Ring von einem Fass gemeint ist.
#2: Frühstück.


Als ich mein Geld noch auf den Straßen der Stadt verdiente, präparierte mir der Gatte mal einen Fassreifen, den ich ab und an für Workshops zu alten Kinderspielen nutzte. Das Trudelband verstaubt schon lange in meinem Heim-Büro - hohe Zeit, dass es endlich zum Schrott kommt.

#3: Freuen. Ein Teil meiner Abschiedsgeschenke.
Im Büro hole ich mir erstmal ein paar Reste von meiner gestrigen Abschiedsfeier als Frühstück. Viel Zeit bleibt dafür allerdings nicht: Unsere letzte Pressekonferenz für dieses Jahr steht an. Es ist hektisch, Nerven liegen blank, weil die Pressemitteilung mitten in der Nacht umgeschrieben wurde.

#4: Lesend auf die Friseurin warten.
Dann steht die für mich letzte Teamsitzung an, und im Anschluss werden Tische und Stühle gerückt: Am Nachmittag findet im Besprechungsraum eine Weihnachtsfeier statt. Später am Nachmittag wird Raum noch ausdekoriert und eingedeckt. Nach dem Tischerücken lasse ich mir von Mudderns über ihren Arzttermin berichten. Da läuft zum Glück alles.

#5: Ausgaben festhalten.
Eine Viertelstunde vor Beginn der Pressekonferenz muss noch ein Fotograf organisiert werden, ist endlich die Pressemitteilung fertig, schiebe ich meinen Chef vor die Tür, damit er sich auf den Weg macht. Aber dann ... Nun ja: Für eine fünf Kilometer entfernt laufende Pressekonferenz mal eben die Pressemitteilung nach Diktat der neuen Fassung über eine löchrige Funkrufleitung umzuschreiben, auszudrucken und auszutauschen, ist doch eine meiner leichtesten Übungen ...

#6: Schreiben. Eine Hochzeitskarte an eine Jetzt-Ex-Kollegin, ein verspäteter Geburtstagsgruß an Meşale Tolu und eine Karte an Deniz Yücel.
Dann läuft aber wirklich alles, und ich kann zur Mittagspause, die ich beim Friseur verbringe. Auf dem Weg zurück ins Büro treffe ich auf Blaumann I, der sich für meinen Einsatz bei der Pressekonferenz bedankt. Das höre ich natürlich gerne. Später, als wir zum Feierabend zusammenstehen, lacht er mich von der Seite an und meint "Na, hat doch gut geklappt!" Das sind die Momente, die ich in meinem neuen Job sicher vermissen werde.

#7: Improvisiertes weihnachtliches Flair im Besprechungsraum.
Am Nachmittag schwänze ich die Weihnachtsfeier und arbeite still vor mich hin, unterbrochen vom Chef, der mir ein weiteres Abschiedsgeschenk in die Hand drückt mit den Worten "Das ist doch alles Scheiße" (mein Weggang erfreut ihn nicht, umso mehr, seitdem er die Bewerberlage für meine Nachbesetzung kennt) und von den Fahrern, die klönen wollen.

#8: Geschenke auspacken.
#9: Tetris sei Dank, ist der Rollcontainer für die Kantine schnell und akkurat gepackt.
Kurz vor 18 Uhr wird die Weihnachtsfeier für beendet erklärt. Kollegin I, mein Chef, die Fahrer und ich machen sich dran, den Besprechungsraum wieder aufzuräumen und sind dank vereinter Kräfte eine gute Stunde später fertig. Gegen 19.30 Uhr ist dann endlich Feierabend. Ich nehme Kollegin I mit, die auf meiner Ecke wohnt. Auf dem Heimweg halten wir noch schnell im Supermarkt, denn vor lauter Stress vergaß Kollegin I, Abendessen für ihren Mann zu kaufen.

#10: Endlich zu Hause.
Rechtzeitig zum Doctor kann ich auf's Sofa plumpsen und zu Abend essen. Es gibt Nudelauflauf vom Vortag. Mit Mühe halte ich alle drei Doctor-Who-Folgen durch. Vor dem Einschlafen lese ich noch etwas.

#11: Der Dienstag gehört dem Doctor.
#12: Das aktuelle Strickstück wächst, und inzwischen bin ich zuversichtlich, dass die Wolle reicht.
Dieser Beitrag geht rüber zu Caro von Draußen noch Kännchen, die wie immer am 12. eines Monats 12 Impressionen sammelt - vielen Dank dafür!

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